Die Schwestern des Bösen
Die Schwestern des Bösen Still

Nach „Dressed to Kill“ und „Carrie“ gibt’s im Dezember endlich „Sisters“ bei uns auf der Leinwand zu sehen. Alle drei Filme sind als eine  Verbeugung vor dem „Master of Suspense“ zu verstehen. Endlos viele Zitate sind zu bewundern und auch die Musik von Hitchcocks Stammkomponist Bernard Herrmann erinnert unüberhörbar an „Psycho“.

Dominique und Daniele wurden als siamesische Zwillinge geboren. Als Daniele sich  in ihren Arzt verliebt, will sie ihre Schwester loswerden. Der Arzt löst das Problem auf eigene Art und Dominique stirbt bei dem zweifelhaften  Eingriff. Daniele’s Psyche ist nach diesem Eingriff gespalten – und damit wird sie zum lebensgefährlichen Albtraum für ihre männlichen Partner. Immer dann, wenn es intim wird, richtet Daniele ihre Opfer mit einem Fleischermesser. Als die Reporterin Grace Zeuge eines solchen Mordes wird, die Polizei aber keinerlei Spuren entdecken kann, geht die Psycho-Folter erst richtig los. (Textquelle: Screentime VHS-Cover)

Die Handlung, die teilweise schon David Cronenbergs Meisterwerk „Dead Ringers – Die Unzertrennlichen“ vorwegnimmt, mag reichlich abstrus und insgesamt ziemlich trashig sein, aber De Palma erzeugt mit seiner Meisterschaft im visuellen Erzählen eine Spannung und einen Sehgenuss, die diesen Einwand vergessen lassen. Souverän zieht er mit häufigem Perspektivenwechsel und ständig bewegter, fließender Kamera den Zuschauer in die Handlung und spielt auch virtuos mit unterschiedlichen Bildebenen vom TV-Quiz am Beginn bis zum scheinbar dokumentarischen Schwarzweißfilm über die Zwillingsschwestern, der im Stil klassischer Universal-Horrorfilme der 1930er Jahre inszeniert ist.
Ein wahres Furioso der Zeichen entfaltet De Palma mit seiner expressiven Bildsprache bei diesem Spiel mit dem Blick und dem Sehen. Nicht zuletzt nimmt aber auch die Stimmung der 1970er, die Frisuren, Ausstattung und das immer wieder sichtbare, damals eben erst erbaute World Trade Center
verbreiten, für dieses rohe, aber immer noch frische Frühwerk ein.“ film-netz.com.                                    

Der Film wurde 1975 als Bester Horrorfilm für den Golden Scroll nominiert.

(Textverantwortlich: JU)