Der namenlose „Driver“, ein unauffälliger Typ, ist tagsüber Automechaniker mit Gigs als Stuntman und setzt nach Feierabend hin und wieder seine Fahrkünste ein, um sein Gehalt bei Raubüberfällen als Fluchtfahrer aufzubessern. Eines Tages ziehen ins Appartement nebenan Irene und ihr kleiner Sohn Benicio ein. Schicksal, denn der Driver verliebt sich. Doch Irene ist verheiratet, ihr Mann wird bald darauf aus dem Gefängnis entlassen und dann von Gangstern erpresst. Klar, dass man sich unter Nachbar_innen hilft.
„Drive“ ist ein slow cooking Thriller, der periodisch rasant an Tempo gewinnt und manch überraschende Biegung nimmt. Als Neo-Noir priorisiert er Stil vor Story; Musik und Farbpalette sind eine Hommage an die 1980er. Rüdiger Suchsland (Artechock) preist „Drive“ als „Kino um seiner selbst willen, um des unmittelbaren Begehrens, das man als Zuschauer empfindet, der Lust am Bild und am Ton und an deren Schönheit“ und schwärmt: „Dies ist kein Kino der vermeintlich bedeutungsvollen Stille, des pseudo-spirituellen Schweigens, der gravitätischen langen Einstellungen und Kamerafahrten, des sozial-realistischen, exakt-korrekten Wiedergabe unserer Welt (…); dies ist auch kein Kino des Pädagogischen, der wichtigen, politisch engagierten Themen oder gesellschaftlich ‚relevanten‘ Fragen. Die Story ist hier Nebensache, die Schauspieler agieren minimalistisch zurückgenommen, drängen sich nie vor die Bilder.“ Erwähnt sei das tolle Line-Up trotzdem: Bryan Cranston und Christina Hendricks sind dabei, sowie Albert Brooks und Oscar Isaac als Kosher Nostra-Mafioso und Kleinkrimineller, respektive. Und dann ist da die Chemie zwischen Gosling und Mulligan. Neben weiteren Auszeichnungen holte Winding Refns Hollywood-Debüt die Regie-Palme in Cannes
(Textverantwortlich: AR) ⛐⛍