„Dune“ ist eine Adaption des gleichnamigen Science-Fiction-Romans von Frank Herbert. David Lynch, der zuvor mit surrealen und atmosphärisch dichten Filmen wie „Eraserhead“ und „The Elephant Man“ Aufmerksamkeit erregt hatte, wurde vom Produzenten Dino De Laurentiis engagiert, um Herberts komplexes Epos auf die Leinwand zu bringen. 2021 und 2024 erschienen die Neuverfilmungen von Denis Villeneuve „Dune“ und „Dune 2“.
Die Geschichte folgt Paul Atreides (Kyle MacLachlan), einem jungen Adeligen, dessen Familie den Wüstenplaneten Arrakis übernehmen soll – die einzige Quelle der begehrten Substanz „Spice“. Nach Verrat und politischer Intrige findet Paul Zuflucht bei den Fremen, einem einheimischen Wüstenvolk, und entwickelt sich dort zum prophezeiten Messias…
Lynch inszenierte die Welt von „Dune“ in einem düsteren, barocken Stil. Die Sets und Kostüme wirken opulent, die Atmosphäre oft klaustrophobisch und fremdartig. Typisch lynchsche Elemente wie Traumsequenzen, Voice-Over-Monologe und symbolhafte Bilder durchziehen den Film.
Den fulminanten Soundtrack hat die Band Toto komponiert, mit außerdem einem Beitrag von Brian Eno. Sting (The Police) erscheint in der Rolle des Feyd-Rautha Harkonnen.
Kyle MacLachlan gab in „Dune“ sein Spielfilm-Debut und besetzte im darauffolgenden „Blue Velvet“ die Hauptrolle des Jeffrey Beaumont. In der Kult-Serie „Twin Peaks“ (plus Prequel-Spielfilm „Twin Peaks – Fire walk with me“) von David Lynch & Mark Frost besetzte MacLachlan in allen 3 Staffeln die Rolle des legendären Agent Dale Cooper.
Ein wichtiger Teil zu „Dune“ ist auch, dass sich Lynch beim Drehen, stärker als bei seinen vorherigen Werken, dem Druck großer Studios und einer mainstreamtauglichen Narration beugen musste. Er sagte dazu in einem Interview mit Max Evry für dessen Buch „A Masterpiece in Disarray: David Lynch’s Dune. An Oral History“ (2023): „Für mich persönlich ist „Dune“ ein Misserfolg. Der Grund – und ich habe das tausendmal gesagt – ist, dass ich keinen finalen Schnitt hatte. Ich hatte keine kreative Freiheit.“ U.a. wurde seine 3 1/2-stündige Originalversion nicht akzeptiert und vom Produzenten auf vorgegebene 2 Std. und 17 Min. zusammengeschnitten. Angesichts des Umfangs der Vorlage und Lynchs ursprünglichem künstlerischem Konzept ein drastischer Einschnitt. Lynch distanzierte sich später öffentlich von dem Film, ein zwischendurch angedachter Director’s Cut wurde leider nie realisiert. In den letzten Jahren hatte Lynch Frieden mit „Dune“ geschlossen „Ich möchte heute sagen, dass ich so viel Glück hatte, mit der großartigsten Gruppe von Schauspielern und der großartigsten Crew zu arbeiten! (…) Das gilt sogar für Dino De Laurentiis. Ich liebe Dino. Und ich habe mich großartig mit ihm verstanden. Es ist nur so, dass er und ich offensichtlich nicht gleich dachten.“
„Dune“ hat über die Jahre völlig zu Recht Kultstatus erlangt, da das bildgewaltige Epos, trotz der Widrigkeiten, Lynchs einzigartige Filmkunst zeigt.
// Wir freuen uns sehr, „Dune“ auf 35mm (CinemaScope) zeigen zu können! Und dass wir mit dieser Vorführung nach „Blue Velvet“, unsere Hommage anlässlich Lynchs Tod im Januar 2025, alle Spielfilme von ihm auf unserer Leinwand gezeigt zu haben. Es gibt bestimmt auch wieder das ein oder andere lynchieske Accessoire im Foyer zu entdecken! //
(Textverantwortlich: KE)