Unsere Filme im Juni - Ins Ungewisse
The Watermelon Woman
27.06.

Halb autobiografisch, halb fiktional erzählt Regisseurin Cheryl Dunye im Mockumentary-Stil in ihrem DebĂĽt ĂĽber „Cheryl Dunye“, eine junge Schwarze Lesbe, die in einer Videothek arbeitet und Filmemacherin ist. Als bei dem Abspann von einem alten Film aus den 1930ern eine Schwarze Schauspielerin nur als „The Watermelon Woman“ Erwähnung findet, stĂĽrzt Cheryl sich in die Recherche zu dieser Frau und beginnt die Arbeit an einer Dokumentation. Auch in Cheryls Privatleben geht es wild her und ihre Liebesbeziehung mit der WeiĂźen Diana wird von ihrer besten Freundin Tamara bissig kommentiert.

Es geht um lesbische Sexualität – besucht Cheryl doch das „Center for Lesbian Information and Technology“, kurz „CLIT“!. Und um die UnterdrĂĽckung von Marginalisierten in der Gesellschaft und auf Film. Teilweise inspiriert von und gewidmet ist der Film Schwarzen Schauspielerinnen wie Louise Beavers und Hattie McDaniel. Letztere gewann 1939 einen Oscar fĂĽr ihre „Mammy“-Rolle in „Vom Winde verweht“ und durfte ausnahmsweise an einem segregierten Tisch am Rand an der Zeremonie teilnehmen – das Hotel hatte sonst eine strikte „Keine-Schwarze“ Regel.

Dunye’s Film wird als Eckstein des New Queer Cinema gefeiert und hat „the hottest dyke sex scene ever recorded on celluloid“ (Jeannine DeLombard). Bei der Premiere 1996 auf der Berlinale gewann der Film den Teddy Award. 2021 wurde der Film in das „National Film Registry des Library of Congress“ aufgenommen. Der Film ist gespickt mit Cameos aus der Szene wie zum Beispiel Toshi Reagon (Sängerin) oder Brian Freeman (Performance Gruppe „Pomo Afro Homos“).

(Textverantwortlich: LF)

The Watermelon Woman Still
Unsere Filme im Juli - Ins Ungewisse
Born in Flames
04.07.

Nach der Revolution ist vor der Revolution. Lizzie Bordens feministischer independent Punk-Agitprop-Film spielt in den Vereinigten Staaten der nahen Zukunft oder einer alternativen Gegenwart. Die Regierung der USA feiert 10 Jahre „american socialism“, denn eine Revolution brachte damals eine sozialdemokratische Partei an die Macht, die seitdem das Erbe der Revolution verwaltet. Die erhoffte egalitäre Gesellschaft scheint jedoch nicht eingetreten zu sein, stattdessen herrscht scheinbar Stillstand. Dass Hoffnungen und Versprechen weiterhin uneingelöst bleiben, bemerken vor allem Frauen. Als sich die soziale und ökonomische Lage weiter zuspitzt, regt sich Widerstand, der der Regierung nicht genehm ist und es droht die offene Konfrontation.

Wird die Revolution im Fernsehen übertragen? Lizzie Bordens „Born in Flames“ verhandelt das Verhältnis von Medialität, Massenmedien und Alternativkultur zur sozialen Frage. Das Fernsehen sendet hier den Status qou, während Piratensender, Zines und Punk peu à peu zur Subversion tendieren. Auch der Film selbst verwischt in seinem pseudodokumentarischen Stil, durch den Einbezug von prominenten Aktivistinnen wie Florynce Kennedy, Aufnahmen realer Happenings und Alltagsszenen geschickt die Grenzen von Fiktion und Realität, von Medium und Message, alternativer Welt und Gegenwart.

“The movie is a glowingly varied feast of performance, or, rather, of performers and their styles, filled with a vivid range of expressions and inflections, tones and temperatures, which threaten to burst through the movie’s visual rhetoric no less than through its narrative’s straightly defined but broadly based political constructions.” Richard Brody, The New Yorker

(Textverantwortlich: KK, Filmpatin: LF)

Born in Flames Still
In der Glut des SĂĽdens
11.07.

1916: Ins Ungewisse muss der junge Stahlwerker Bill fliehen, nachdem er in Chicago im Streit seinen Vorarbeiter getötet hat. Begleitet wird er von seiner kleinen Schwester Linda. Abby, die Dritte im Bunde, gibt sich als eine weitere Schwester aus, obwohl sie Bills Geliebte ist. Denn die Leute reden. Im Texas Panhandle heuern sie zusammen mit anderen auf einer einsamen Farm an. Schnell macht die Runde, dass die Ärzte dem äußerst wohlhabenden, jungen Farmer nur noch ein Jahr zu leben gegeben haben. Und dann verliebt der sich in Abby. Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Terrence Malicks Moritatenspiel wird in rauem, trockenem Ton aus der Perspektive der fünfzehnjährigen Linda erzählt. Ihre Stimme erdet die mal grandiosen, mal intimen Bilder von Landschaften, Menschen und Dingen, die an den niederländisch Meister Jan Vermeer und den US-amerikanischen Realisten Andrew Wyeth erinnern. Überhaupt das Licht: Wegen der Vorliebe des Regisseurs für Naturlicht und Aufnahmen in der Dämmerung nennt Peter Bradshaw (The Guardian) Malick den „High Priest of the Golden Hour“. Dazu kommt der betörende Soundtrack Ennio Morricones. „Days of Heaven“ ist ikonisches, Film gewordenes Americana.

„Days of Heaven“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Regiepreis in Cannes (Malick), Bester Soundtrack bei den BAFTA (Morricone), Beste Kinematografie bei den Academy Awards (Almendros), Beste Regie und Beste Kamera der National Society of Film Critics und wurde 2007 in das Nationalregister der U.S. Library of Congress aufgenommen.

(Textverantwortlich: AR) 🌾🌾🦗🦗🦗

In der Glut des SĂĽdens Still
SOMMERPAUSE
18.07.
SOMMERPAUSE Still
SOMMERPAUSE
25.07.
SOMMERPAUSE Still
Unsere Filme im August - SOMMERPAUSE BIS ENDE AUGUST!
Unsere Filme im September - Jubiläum
Polyester
05.09.

Auftakt unseres Jubiläums-Monats, in dem wir ausgewählte Filme aus unserem 15-jährigen Programm zeigen. Etwas ganz Besonderes, denn normalerweise gilt: Filme werden nur einmal im OFFKINO-Programm gezeigt, damit viel Platz für Neues ist. Diesen Monat blicken wir aber einmal zurück!

Weitere Infos folgen bald!

Polyester Still
She`s gotta have it
12.09.

Zweiter Film unseres Jubiläums-Monats, in dem wir ausgewählte Filme aus unserem 15-jährigen Programm zeigen. Etwas ganz Besonderes, denn normalerweise gilt: Filme werden nur einmal im OFFKINO-Programm gezeigt, damit viel Platz für Neues ist. Diesen Monat blicken wir aber einmal zurück!

Weitere Infos folgen bald!

She`s gotta have it Still
Filmabend im Rahmen des Kino Climates-Treffen
19.09.

Weitere Infos folgen bald!

Filmabend im Rahmen des Kino Climates-Treffen Still