Unsere Filme im April - Geister
Die geschützten Männer
25.04.

In Deutschland steht eine konservative Partei vor der Wiederwahl. Anita Martinelli und Sarah Bedford treten mit ihrer Partei für einen Systemwechsel an und stellen Ökologie, Gleichstellung und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt.
Während des Wahlkampfes bricht plötzlich ein mysteriöses Virus aus, das ausschließlich Männer befällt. Die Infizierten zeigen zunächst gesteigerte sexuelle Erregung und sterben kurz darauf. Diese Epidemie führt zu einem eskalierenden Geschlechterkonflikt und stellt die Gesellschaft vor grundlegende Fragen. Während die Frauen zunehmend die Kontrolle übernehmen, wird fieberhaft nach einem Impfstoff gesucht. Es entsteht die Debatte, ob das männliche Geschlecht überhaupt gerettet werden sollte.

„Nach dem Roman von Robert Merle entwirft die Regisseurin Irene von Alberti eine feministische Endzeit-Parodie, in der sie (noch) patriarchaische Gewohnheiten durch konsequente Verkehrung entlarvt und (schon) einen neuen Weg durch all die Unordnung sucht. Die Schauspieler:innen-Punkte gehen voll an Britta Hammerstein als resolute Chefin des überraschenden Durcheinanders.“ Abaton

„Ausgelassene Satire […] spielerisch, knallbunt und popfuturistisch […] vor allem aber durch die Etablierung eines ambivalenten Machtvexierspiels verbindet Irene von Alberti das Absurd-Komische mit einer kleinen Utopie des Zusammenlebens.“ Indiekino Magazin

„Irene von Alberti schafft in ihrem Film Die geschützten Männer patriarchale Verhältnisse durch ein tödliches Männer-Virus ab. Ein Film, leicht durchgeknallt und dann wieder charmant neben der Spur.“ taz FUTURZWEI

„Die geschützten Männer“ wurde international beim Tallinn Black Nights Film Festival mit „The Rebels with a Cause Competition Winner 2024“ ausgezeichnet.

(Textverantwortlich: KE)

Die geschützten Männer Still
Unsere Filme im Mai - Nachbarschaft
Dark Society
02.05.

Bill Whitney gehört dank seiner reichen Eltern der High Society von Beverly Hills an und befindet sich auf dem Höhepunkt seines noch jungen Lebens: Er ist beliebt, steht kurz vor der Wahl zum Schulpräsidenten und hat eine schöne Freundin. Doch allmählich bemerkt er, dass sich seine Familie und Freund_innen zu verändern beginnen und er zuerst den Anschluss und dann auch langsam den Verstand verliert
Er sieht zunehmend seltsame Dinge und als ihm dann ein seltsames Tonband in die Hände fällt, dessen Besitzer auf brutale Weise ums Leben gekommen ist, hegt er den immer stärker werdenden Verdacht, dass etwas Unheimliches in seiner Umgebung vor sich geht. Bill versucht gemeinsam mit seinem besten und letzten Freund Milo der Sache auf den Grund zu gehen und ergründet die schaurige Wahrheit…

Das zweite Regiewerk von Brian Yuzna („Bride of Re-amimator“) feierte 1989 in Cannes seine Premiere, wurde aber erst drei Jahre später in den USA veröffentlicht. Mittlerweile ist der Body-Horror-Film zu einem kleinen Kultfilm mutiert – auch dank der grandiosen Arbeit des Special Effect-Teams, angeleitet vom legendären Joji Tani aka Screaming Mad George.
Besonders die zweite Hälfte des Films fährt schweres SFX-Geschütz auf – als Inspirationsquelle des Finales diente Salvador Dalís „Der Große Masturbator“ und eine Sequenz stammt sogar direkt aus Yuznas Albträumen. Ein unvergesslicher Augenschmaus für alle Genre-Liebhaber_innen! 

(Textverantwortlich: LV)

Dark Society Still
Girl Power
09.05.

In Kooperation mit der Bielefelder Urbanart-Künstlerin Marla – Auftakt zum von ihr mitorganisierten Rochdale Festival- Electronic Music & StreetArt, das am 10.05.2025 stattfinden wird.

„Girl Power“ ist ein Dokumentarfilm über Frauen* in der von Männern dominierten Graffitti-Szene. Um den Film zu drehen, reiste die aus Prag stammende Graffiti-Writerin Sany in fünfzehn Metropolen, motiviert, andere Frauen* aus der Graffiti- Community zu treffen und ihre Geschichten zu erzählen.

Herausgekommen ist ein Film voller „Girl Power“, welcher persönliche Einblicke in eine subkulturelle Kunstform gewährt. Die Doku stellt dar, wie sich die Protagonist_innen emanzipieren mussten, um ihrer kreativen Leidenschaft nachgehen zu können. Die Regisseurin selbst scheute keine Kosten und Mühen, mit ihrer Kamera über sieben Jahre lang diesen ersten Film über Female*- Graffiti-Artists zu realisieren.

Vor dem Film wird es eine Einführung von Luise von Streetart Bielefeld & Marla geben!

(Textverantwortlich: Karo & KE)

Girl Power Still
Drive
16.05.

Weitere Infos folgen bald!

(Textverantwortlich: AR)

Drive Still
Fish Tank
23.05.

In einer heruntergekommenen Wohnhausanlage, irgendwo in Essex, kämpft sich die 15-jährige Einzelgängerin Mia (Katie Jarvis) mit viel Wut und Widerstand durch ihren Alltag. Schule ist für sie Nebensache, stattdessen streift sie durch verlassene Bauruinen, hört Hip-Hop, trinkt Alkohol, und träumt davon, Tänzerin zu werden. Doch die Realität holt sie immer wieder ein. Zu Hause gibt es viel Streit mit ihrer alleinerziehenden jungen Mutter und der jüngeren Schwester. Niemand scheint sie wirklich zu verstehen. Als plötzlich Connor (Michael Fassbender), der neue Freund ihrer Mutter, auftaucht, verändert sich etwas. Er hat Humor, ist cool, charmant und aufmerksam, vor allem aber nimmt er sie ernst. Mia nähert sich ihm an, entwickelt auch nach und nach romantische Gefühle für ihn, die schon bald ungeahnte Folgen haben werden…

„Fish Tank“ ist ein zutiefst realistisches und zugleich poetisches Coming-of-Age-Drama der britischen Regisseurin Andrea Arnold, das mit dokumentarischer Nähe und emotionaler Wucht überzeugt. Mit der jungen Katie Jarvis, die für ihre Rolle ohne vorherige Schauspielerfahrung entdeckt wurde, gelingt Arnold ein außergewöhnlich intensives Porträt einer Jugendlichen. Sie konzentriert sich ganz auf den Wahrnehmungshorizont ihrer jungen Protagonistin und macht Mias steinigen Weg in die Welt der Erwachsenen zu einem sehenswerten Stück britischen Realitätskinos. Die Kamera bleibt dabei hautnah an Mia, gedreht im engen 4:3-Format. Diese tief beeindruckende visuelle Poesie ist u.a. auch in Arnolds letztem Film „Bird“ zu finden.

„Fish Tank“ wurde bei den Filmfestspielen von Cannes, sowie den British Independent Film Awards 2009 ausgezeichnet. 2016 belegte „Fish Tank“ bei einer Umfrage der BBC zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts den 65. Platz. Eine weitere BBC-Umfrage unter 368 Filmexpert_innen aus 84 Ländern wählte ihn 2018 auf Platz 9 der besten Filme aller Zeiten, bei denen eine Frau Regie geführt hat.

(Textverantwortlich: KE)

Fish Tank Still
Von Bienen und Blumen
30.05.

Raus aus der übervollen Stadt und endlich auf dem Land sein Glück finden. (…) Ganz bei sich, im Flow der heilenden Natur und mit Frühstückseiern von eigenen glücklichen Hühnern auf dem Tisch, endlich das richtige Leben leben, und nicht mehr nur so tun als ob. Aber wie ist es denn nun eigentlich richtig, das, wie soll man es nennen, vielleicht ‚postkapitalistische‘ Leben? Vielleicht sollte man doch erst nochmal googeln, aber nur kurz.“ Presseheft

Die aus Berlin zugezogene Kleinfamilie, Lola, Philipp und zwei Söhne, ist dem Projektmenschentum der Kreativbranche in die Uckermark entflohen. Dort beginnen die Eltern mit wenig Expertise, aber umso mehr Begeisterung und Gestaltungswillen, ein verfallenes Anwesen instand zu setzen und werden von einem Kreis gleichgesinnter Großstadtpflänzchen tatkräftig unterstützt. Der Argwohn der Dorfgemeinschaft ist schnell verflogen; man begegnet den Reingeschmeckten mit Hilfsbereitschaft und Pragmatismus. Hier stiftet die Rekultivierung eines riesigen Gartens die entscheidende Basis, und das allzu Menschliche des dörflichen Miteinanders, dem nichts entgeht, trägt ein Übriges zur Nivellierung der Differenzen bei. So liegt es auch auf der Hand, dass bei der sich dramatisch zuspitzenden ménage à trois zwischen Lola, Philipp und Bernd, der als Lolas Lover irgendwann dazugekommenen ist, alle, wirklich alle, von der Daily Soap-Expertin bis zur Hobby-Imkerin, ein bisschen mittherapieren wollen.

Lola Randls dokumentarische Auslotung ihrer persönlichen feministisch-postkapitalistischen Utopie ist sozialwissenschaftlich fundiert und findet vor romantischer Landschaft statt. Sie kann Anlass zu augenrollender Selbsterkenntnis und voyeuristischem Vergnügen bieten.

(Textverantwortlich: AR)

Von Bienen und Blumen Still