Die Radikalpoeten Cristobál Léon und Joaquín Cociña reißen in knapp über einer Stunde den historischen Stoffwechsel zwischen deutschem Nationalsozialismus und chilenischen Faschisten auf. So war der „esoterische Hitlerist“ Miguel Serrano davon überzeugt, dass das Nazi-Regime bei einer Antarktis-Expedition eine Möglichkeit gefunden hätte, mit Städten im Erdinneren zu kommunizieren, wohin die sagenumwobenen Hyperboreaner geflohen sein sollen. „The Hyperboreans“ ist eine hintergründige Groteske, vollgestopft mit bizarren Bildern und umgesetzt mit allen Mitteln der Verfremdungskunst, darunter Stop-Motion und Puppentrick. Irre!
Joaquín Cociña & Cristóbal León sind ein Künstlerduo, das seit 2007 zusammenarbeitet. Ihre Arbeiten waren bereits in zahlreichen Ausstellungen zu sehen. Sie führten Regie bei Musikvideos für Künstler_innen wie PJ Harvey, The Smile und Camila Moreno und haben mehrere Kurzfilme gedreht. „La Casa Lobo/The Wolf House“, ihr grandioses Stop-Motion-Spielfilmdebüt, das 2019 auch im OFFKINO lief, wurde 2018 auf der Berlinale uraufgeführt, während die Weltpremiere ihres zweiten Spielfilms, „The Hyperboreans“, bei der Cannes Directors‘ Fortnight 2024 stattfand.
(Textquelle: SLASH Filmfestival)
„Bizarre, but not without its own unique brand of narrative and visual rewards, The Hyperboreans is an eclectic, disturbing, and formidable foray into the creative possibilities of what cinema can be. Much like their disturbing first feature The Wolf House, which similarly examines the ripple effects of Nazism in Chile after WWII, Cociña and León have found a perverse alchemy for cinema as a tool both delightful and disquieting.“ Nicholas Bell
(Textverantwortlich: KE)