Emma (Tilda Swinton) hat als Frau des Oberhauptes einer alteingesessenen Mailänder Modedynastie alles: sie ist reich, elegant und sorgenfrei. Mittlerweile auch Mutter dreier erwachsener Kinder, kommt sie routiniert und mit Anmut ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen nach… bis sie dem Koch Antonio begegnet.
„Kulinarische Gaumenfreuden sind in „I Am Love“ nicht nur dekorativ angerichtet oder schmackhaft, sondern fungieren auch als Augenöffner, Statements und Artefakte der Selbstfindung.“ Ulf Lepelmeier
Das Kochen steht für die Natürlichkeit und Sinnlichkeit, die Emma genauso abgelegt hat, wie ihre eigene Vergangenheit. Doch eine exquisite Shrimps-Kreation auf einem Ratatouillebett entfacht ihren nach Selbstbestimmung strebenden Lebensgeist.
Tilda Swinton steht im Zentrum dieses Films und brilliert mit ihrem intensiven Spiel. Gemeinsam mit dem Regisseur hat sie dieses Familien- und Selbstfindungsdrama auch produziert und über sieben Jahre vorbereitet.
Guadagnino hat den Film „[…] mit einer ästhetischen Perfektion gezeichnet, die an die Arbeit von Luchino Visconti erinnert. Jede Szene, jedes Detail ist von großer inszenatorischer Schönheit, die dem materiellen Luxus entspricht und den unendlichen Narzissmus entlarvt, der die Reichen nährt. Die äußere Makellosigkeit dieser gesellschaftlichen Schicht ist so vollkommen, dass die Verwerfungen, die das innere Drama der Hauptfiguren hervorruft, so auffallen wie ein falscher Pli im Tischtuch: kaum wahrnehmbar, aber absolut irritierend.“ Wenke Husmann, Die ZEIT
„I Am Love“ zeigt Essen und Dramatik gleichsam sorgfältig portioniert und wurde u.a. in der Programmsektion „Kulinarisches Kino“ auf der Berlinale 2010 von Kritiker_innen und Publikum gefeiert.