Jagdszenen aus Niederbayern // Regisseur ist zu Gast!
Jagdszenen aus Niederbayern // Regisseur ist zu Gast! Still

Wir freuen uns schon sehr darauf, dass der Regisseur des Films, Peter Fleischmann, am Filmabend bei uns zu Gast sein wird.

Zum Film:

Nach langer Zeit kehrt der 20-jährige Mechaniker Abram in sein kleines, bayrisches Heimatdorf zurück. Aufgrund seiner Homosexualität wird er von der Dorfgemeinschaft ausgegrenzt, mit der Zeit kommen Gerüchte und üble Nachrede hinzu. Die als Hure verschriene Hannelore ist der einzige Mensch im Dorf, der zu Abram steht. Derweil entwickeln sich die Vorurteile der Dorfbewohner_innen zu blankem Hass auf die beiden Außenseiter_innen, der in die titelgebenen „Jagdszenen aus Niederbayern“ ausartet.

Bei seinem Erscheinen wurde „Jagdszenen aus Niederbayern“ teils ziemlich kontrovers aufgenommen, da er eine radikale Umkehrung des Heimatfilm-Klischees von einer traditionellen, höchst liebevollen und schrulligen Gemeinschaft war. Das ländliche Dorf wird zum Ort des Grauens für Abram, und wie in einigen anderen Fleischmann-Filmen findet sich auch hier als Thema des Individuums, dass es sich in einer verständnislosen Umgebung anzupassen hat. Das auf den ersten Blick Gute entpuppt sich als Böse, und das Böse als das Rettende. Der Film wurde ein Jahr später siebenmal für den Deutschen Filmpreis nominiert und gewann die Preise als zweitbester Film des Jahres und Michael Strixner wurde als „Bester Nebendarsteller“ ausgezeichnet.

Ein Meisterwerk; die zugleich erbarmungslose und brillant amüsante Studie einer Dorfgemeinschaft, die einen Bauernburschen wegen seinen vermuteten päderastischen Neigungen ächtet […]. Die Szenen vom Landleben […] sind so reich im Detail, als hätten Breughel und Flaubert zusammengewirkt.“ Sight and Sound