In dieser bis hin zur kleinsten Nebenfigur so charmant wie großartig besetzten Buddy-Tragikkomödie von Ex-Python Terry Gilliam („Brazil“, 1984) erlaubt es uns Robin Williams, ihn noch einmal in einer seiner Schlüsselrollen zu erleben. Durch die grelle Lichterwüste Manhattans der frühen 1990er irrlichtert er dort im Gewand des geistig verwirrten Obdachlosen Parry. Parry ist ein Mann mit dunklem Geheimnis, ein närrischer Parzival auf der Suche nach seinem persönlichen Heiligen Gral. Als er den sternhagelvollen Jack („Dude“ Jeff Bridges) vor sadistischen Schlägerytpen rettet, die ihn in Brand setzen wollen, ist ihnen noch nicht klar, dass beider Geschichten schicksalshaft ineinander verschlungen sind. Denn auch der narzisstische Jack mit seinem großen Maul hatte einst als berüchtigter shock jock-Radiomann mit Celebrity-Status bessere Tage gesehen, bevor er seine Karriere mit ein paar zynischen Sprüchen zuviel vor die Wand fuhr. Grantelnd und voller Selbstmitleid fristet er seine Tage als Aushilfe in der Videothek seiner gutmütigen Lebensgefährtin Anne. Und eigentlich hatte er sich ja auch am Abend dieser folgenreichen Begegnung Mut angetrunken, um der Unwürdigkeit seiner jetzigen Existenz ein Ende zu setzen…
Niles Schwartz weist auf die Bedeutung von „The Fisher King“ hin, um sich Leben und Werk von Robin Williams anzunähern. Er schreibt: The Fisher King is a film about trauma, but it’s clothed in a theatrical buoyancy, so as to obscure—and flee from—reality’s petrifying disorder. Rarely in large Hollywood films is a chiasmus of tragedy and comedy so successfully drawn; „The Fisher King“ has hilarity and romance clinging for survival through the scoriae of aching hopelessness. (rogerebert.com)
Für seine Darstellung des Henry Sagan/Parry wurde Robin Williams für die Academy Awards nominiert; Mercedes Ruehl, die im Film als Anne zu sehen ist, erhielt den Oscar und einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin.
(Textverantwortliche: AR)