Warum hast du mir nicht gesagt, dass du zwei Arme hast?
Warum hast du mir nicht gesagt, dass du zwei Arme hast? Still

Welches künstlerische Medium präferieren Außerirdische? Wie krass sehen Zeitlupenszenen im Zeitraffer aus? Ist Oliver Kahn verunsichert? Sind die Rezipienten_innen die Psychiater_innen der Künstler_innen? Wie verhält sich Charme zu Scham? Wieso stehen Sonnenbrillenständer in Kinosäälen? Gibt es Wörter mit Doppel-Ä?

Christine Gensheimer und Renke Brandt geben durch und durch die verstörendsten Antworten auf naiv hingesäuselte Fragen. In teils brilliant, teils katastrophal animierten Kurzfilmen werden Ikonen (Katja Riemann) gehuldigt, rosa Bären dekonstruiert und, ja, das Bewegtbild an sich endgültig zum Stoppen gebracht.
Doch trotz allem Avantgardeterror – auch Entendokumentationen und Sozialstudien haben hier ihren Platz. So ergibt sich ein schwankender Thementurm, der am Ende -Spoiler- feierlich in sich zusammenkracht.

Renke Brandt zeichnet Cartoons für Titanic und taz. Seine Fotografien und Collagen erschienen in ganz, ganz vielen Ausstellungen. Gerade perfektioniert er das Subgenre Ultrakurzfilm mit Filmlängen von bis zu einer Sekunde.

Christine Gensheimer stammt noch aus der Prä-Internet-Aera und vertritt die „Düstere Heiterkeit“. Sie hat ein Faible für Unheimliches, Verschrobenes und Aussenseiter_innen. Und die damit einhergehende Komik. In Gensheimers animierten Fotocollagen ist alles möglich, alles kann sich verwandeln, verkleinern, vergrößern, Zeiten und Räume durchqueren -und vor allen Dingen in den Spalt zwischen den Filmbildern für immer verschwinden.