Deutschland im Herbst
Deutschland im Herbst Still

Herbst 1977: Deutschland ist überschattet von den Auseinandersetzungen um die terroristischen Aktionen der RAF: der Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer wird entführt und ermordet, ein Lufthansa-Jet wird von Palästinensern nach Mogadischu entführt und im Hochsicherheitstrakt von Stammheim sterben die RAF-Häftlinge Gudrun Ensslin, Jan Carl Raspe und Andreas Baader, deren Begräbnis unter massivem Polizeieinsatz stattfindet. Diese angespannte politische Situation in Deutschland war Anlass für elf namhafte Filmemacher_innen, Position zu beziehen und der Nation einen Spiegel vorzuhalten. In unzusammenhängenden Episoden beschreiben sie ihre ganz persönliche Sicht der Ereignisse.

Es ist der erste Kinofilm, der sich mit der Bundesrepublik in Zeiten des RAF-Terrors auseinandersetzt, ein akutes Zeitbild und ein politisches Projekt. Unterstützt vom Filmverlag der Autoren und mit Alexander Kluge als Endredakteur ging es den elf beteiligten Regisseuren und Regisseurinnen auch darum, eine Gegenöffentlichkeit zu den offiziellen Medien herzustellen, in und mit denen keine offene Diskussion der gesellschaftlichen Lage möglich war. So entstand „Deutschland im Herbst“ ohne Unterstützung von Fernsehsendern oder Filmförderungen – in einer letztlich wünschenswert freien Produktionssituation.“ critic.de

Das komplette Team erhielt 1978 beim Deutschen Filmpreis ein Filmband in Gold. Zudem gab es eine lobende Erwähnung aller am Film beteiligten Regisseure bei der 28. Berlinale.