Der Film zeigt den Tod eines Arbeitslosen. „In jenen Sommermonaten, in denen auf Grund von Notverordnungen die Not der unteren Schichten vermehrt wurde: Die Arbeitslosenrente wurde für Jugendliche gestrichen.“ Berthold Brecht
Die Familie wird evakuiert, sie zieht in die Zeltsiedlung „Kuhle Wampe“ vor den Toren Berlins. Anni überwirft sich mit ihrem Freund Fritz, von dem sie schwanger ist, und zieht zu ihrer Freundin Gerda, die gerade ein großes Arbeiter_innensportfest organisiert. Bei der Veranstaltung finden Anni und Fritz wieder zueinander und auf der Heimfahrt kommt es zum berühmten Schlussdialog. „Wer soll denn die Welt verändern?„, fragt ein offensichtlich gut situierter Herr. Antwort Gerda: „Die, denen sie nicht gefällt.“
„„Kuhle Wampe“ war der einzige eindeutige kommunistische Film der Weimarer Republik. Er wurde unter großen Schwierigkeiten unabhängig produziert. Rund ein Viertel der Szenen mußten in zwei Tagen abgedreht werden. Nach seinem Erscheinen wurde der Film von der Zensur verboten, weil er angeblich den Reichspräsidenten, die Justiz und die Religion beleidige. Nach heftigen Protesten von Künstlern und Kritikern u.a. und einigen Schnitten wurde das Verbot aufgegeben. Brecht machte später dem Zensor das ironische Kompliment, er sei einer der wenigen gewesen, die den Film wirklich verstanden hätten. Der Film ist ein ungewöhnliches Filmdokument aus jener Zeit; und in vielen Sequenzen wird hier die Realität deutlich, die aus vielen Filmen seiner Zeit vertrieben wurden.“ Reclams Filmführer