Paris, Texas
Paris, Texas Still

This is Paris? – It’s just like Texas to me.“

Dieses ungewöhnliche Road Movie nach einem Drehbuch des Pulitzer Preisträgers Sam Shepard erzählt die Geschichte von Travis (Harry Dean Stanton), einem Mann, der eines Tages in der glühenden Hitze des „Big Bend“ aus Mexiko nach Texas hinüberwandert. Travis spricht kein Wort. Und auch sein Gedächtnis scheint er weitgehend verloren zu haben. Aber er ist getrieben von dem Wunsch, seine Familie wiederzufinden, seine junge Frau Jane (Nastassja Kinski), die er wohl mit seiner krankhaften Eifersucht in Lebensgefahr gebracht hat, und seinen 7-jährigen Sohn Hunter (Hunter Carson). Seit vier Jahren wurde Travis für tot gehalten. Sein Bruder Walt (Dean Stockwell) kommt aus LA nach Texas geflogen, um den verlorenen Bruder zurückzuholen. (Textquelle: Wim Wenders Stiftung)

1984 waren sich alle Kritiker_innen einig. Die Goldenen Palme geht an Wim Wenders. Filmkritiker und Ex-Berlinale Chef Wolf Donner notiert, dass Wim Wenders mit diesem Film die „Eroberung von Fort Cannes“ gelungen sei. Sein Nachfolger Dieter Kosslick meint zudem: „Tatsächlich hat es Wim Wenders mit seinem Freund und Drehbuchautor Sam Shepard, mit den großartigen Darsteller_innen Nastassja Kinski und Harry Dean Stanton, der grandiosen Musik von Ry Cooder und der atemberaubenden Kamera von Robby Müller geschafft ein Meisterwerk zu schaffen.“

Auch die epd-film war voll des Lobes: „Dieser Film besitzt so viel Ausstrahlung, so viel Schönheit und Dichte der Bilder, so viel Treffsicherheit, dass es einem des öfteren den Atem verschlägt.“

Vielleicht noch ein paar Worte zur überragenden Kamera-Arbeit von Robby Müller. Jim Jarmusch sagte einmal über ihn: „Ich denke, er ist wie ein holländischer Maler, wie Vermeer oder de Hooch, der im falschen Jahrhundert geboren wurde.“ Müller drehte die meisten Filme von Jarmusch und Wenders. Er arbeitete für Peter Bogdanovich, John Schlesinger, Wajda und Lars von Trier.

(Textverantwortlicher: JU)