23 – Nichts ist so wie es scheint
23 – Nichts ist so wie es scheint Still

In den 1980er Jahren wurden westdeutsche Computerhacker wegen Tätigkeiten für den sowjetischen Geheimdienst KGB verhaftet. Dieser sogenannte „KGB-Hack“ ist die Grundlage für „23 – Nichts ist so wie es scheint“. Hans-Christian Schmid zeichnet im Film das Leben und Wirken von Karl Koch, dem Chaos Computer Club (CCC) nahestehend und Mitbegründer dieser Hackergruppe aus Hannover, nach. Hauptdarsteller August Diehl erhielt für sein eindrucksvolles Spiel 1999 den deutschen Filmpreis in Gold und den bayerischen Filmpreis. Außerdem wurde „23 – Nichts ist so wie es scheint“ mit dem deutschen Filmpreis in Silber als bester Spielfilm ausgezeichnet.

Zum Inhalt:
Die Bundesrepublik Deutschland in den 1980ern. Zeit der Friedensbewegung und der Anti-Atomkraft-Demonstrationen, überschattet vom Kalten Krieg und der Angst vor einer atomaren Bedrohung. Dies geht auch an dem 19-jährigen Karl Koch, Computer-Talent und politisch engagiert, nicht spurlos vorbei. Als sein Vater ihm einen Teil der „Illuminatus!“-Trilogie schenkt, beschäftigt er sich eingehend mit der Verschwörungstheorie und meint Zeichen auszumachen, die auf eine weltweite Verschwörung wirtschaftlicher und politischer Kräfte hindeuten. Eine tragende Rolle spielen dabei die Zahl 23 und deren Quersumme 5.
Auf einer CCC-Tagung lernt er den Schüler David kennen. Die beiden freunden sich an und es gelingt ihnen, sich in das damals erst entstehende globale Datennetz einzuhacken. Im Glauben an Gerechtigkeit werden sie so zu Spionen für den KGB. Der zunehmende Druck, gute Hacks in fremde Systeme zu leisten, treibt Karl in den leistungssteigernden exzessiven Kokainkonsum, und er entfremdet sich zunehmend von David. Oft mehrere Tage ohne Schlaf durcharbeitend, leidet Karl außerdem unter immer stärkeren Wahnvorstellungen, und die Grenzen zwischen Tag und Nacht, Traum und Realität verschwimmen. Als die Freundschaft zu David zerbricht, ist Karl auf sich allein gestellt…

Hans-Christian Schmid hat mit ‚23‘ einen der besten deutschen Filme entworfen, die in den letzten Jahren entstanden sind. Von den Eckdaten des Sujets eher weniger einladend, entwickelt der Stoff eine verblüffende inhaltliche und formale Komplexität.“ Claus Löser: film-dienst (Nr. 1/1999)

(Textverantwortliche: KE)