Abend der Gaukler
Abend der Gaukler Still

Ich glaube, dass das Sonnenlicht für mich eine angstgeladene Bedeutung hat. Ich wollte, dass alles so weiß wie möglich sein sollte, so hart und so tot und so weiß wie möglich, es sollte eine Art Unbarmherzigkeit zu spüren sein.“ Ingmar Bergman

Anders läßt sich die Bildsprache von Ingmar Bergman wohl nicht erklären. Zusammen mit dem Kameramann Sven Nykvist entstanden Bilder voller überbelichteter Blässe und starken Kontrasten, bis hin zu expressionistischen Kompositionen. Der Film markiert die erste Zusammenarbeit beider. „Wilde Erdbeeren“ oder „Das siebente Siegel“ sollten folgen.

Der Circus Alberti von Direktor Albert Johansson macht Halt in einer unbenannten Stadt in Schweden. Eben in jener verließ er vor langer Zeit seine Frau Agda und seine beiden Söhne. Als die beiden sich wiedersehen, flammen alte Gefühle auf und Albert bittet ein zweites mal um ihre Hand. Doch Agda hat andere Pläne.

Bergman, der vorab am Theater tätig war, dirigiert hier ein Ensemble von Darsteller_innen, welche die Stärken und Schwächen ihrer Figuren auslotet und so dem/der Zuschauer_in nahe bringt.

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Eine traurige Betrachtung über das Unvermögen des Menschen, sich seinem vorbestimmten Lebensdrama entziehen zu können. Durch die Eindringlichkeit der psychologischen Zeichnung, die meisterhafte formale Gestaltung und den Ernst der rein diesseitsbezogenen Haltung ist ein ebenso intensives wie zeitloses Gleichnis von der Last des menschlichen Daseins entstanden.

„Abend der Gaukler“ ist ein beachtenswertes Frühwerk des großen Ingmar Bergman. Sowohl thematisch als auch visuell überzeugend verhandelt der Film emotionale Abgründe von Menschen, die ihre Ideale verloren haben oder sie dabei sind zu verlieren. Was danach kommt, kann einem bisweilen Angst machen. 10 von 10 Punkten.“ Film-rezensionen.de