Nach einem Altmetall-Diebstahl seines Bruders, für den der junge Carlin (Ray Winstone) die Verantwortung übernimmt, wird dieser in ein offiziell als „Besserungsanstalt“ bezeichnetes Borstal gesteckt, eine Art Jugendhaftanstalt. Dort wird er mit alltäglicher Gewalt unter den Insassen und durch das Personal konfrontiert: Insassen werden vom Personal drangsaliert, sich selbst überlassen und von anderen Insassen missbraucht. Der eigentlich zurückhaltende Carlin wird immer mehr dazu gedrängt sich den gleichen brutalen Methoden zu bedienen wie die anderen, nur um eins zu schaffen: zu überleben.
Der Film ist die Kinoversion eines gleichnamigen britischen Fernsehfilms des gleichen Regisseurs, der damals von der BBC keine Sendefreigabe erhielt. Durch die schonungslose Schilderung der Zustände in den „Besserungsanstalten“ und der rohen Gewalt avancierte „Scum – Abschaum“ zu einem Skandalfilm, der insbesondere Konservative empörte. Der Film richtete das Rampenlicht auf kriminelle Jugendliche und dass die Umerziehungsmaßnahmen gerade das Gegenteil dessen bewirkten, wofür sie gedacht wurden: Kriminelle zu resozialisieren. Wenige Jahre nach Erscheinen des Films, 1982, wurde diese Art der britischen Jugendhaft abgeschafft. Für Ray Winstone war die Rolle des Carlin, der eine aggressive Sprache mit starkem Akzent spricht, erst die zweite Filmrolle. Alan Clarke galt als einer der politisch engagiertesten Regisseure des britischen Films der 1970er und 1980er Jahre, der sich wiederholt mit Gewalt in der Gesellschaft auseinandersetzte. An dieser Stelle sei eine Triggerwarnung ausgesprochen, dass der Film Darstellungen von sexualisierter Gewalt, Rassismus und Suizid beinhaltet.