Der weiße Hai
Der weiße Hai Still

Lester J. Keyser schreibt in seinem Buch „Hollywood in the Seventies“, dass die ersten Sequenzen des Films eine ähnliche Wirkung haben, wie z.B. die Duschszene in „Psycho“. Sie gehen einer ganzen Generation nicht mehr aus dem Kopf. So oder ganz ähnlich ergeht es mir, wenn ich das Filmplakat sehe oder zu Hause die Schallplatte zum Score auflegen. Ein Film der, unterstützt von einem wahnsinnigen Soundtrack, die Spannungen rauf und runter manövriert, nur um bereits den nächsten dramaturgischen Höhepunkt vorzubereiten. Trotz seiner einfach gestrickten Geschichte, ist es ein Film der auf verschiedenen Ebenen lesbar ist. Georg Seeßlen schrieb wie folgt: „Wenn Der weiße Hai so etwas wie ein Passepartout für die Ängste der 70er Jahre war, von den puritanischen Sex-Ängsten bis zum Krieg in Vietnam, dann waren seine Helden Modelle der verletzten amerikanischen Männlichkeit, die sich in einer Situation der Bewährung zusammenfinden„.

Es war einer der letzten Filme, in denen pneumatische Schläuche, Elektromotoren, Kompressoren etc. vonnöten waren, um „Bruce“, wie das Filmteam das Modell des weißen Hais liebevoll taufte, „lebendig“ werden zu lassen. Ende der 1970er setzten sich die Computeranimationen durch. Um so passender ist es, unseren 35mm-Projektor anzuschmeißen und die letzte offizielle 35mm-Kopie in der deutschen Fassung spielen zu können.

Für die Filmmusik bekam John Williams 1976 den Oscar. Weitere Oscars erhielt der Film für die Beste Tonmischung und den Besten Schnitt. Somit bekam „Der weiße Hai“ insgesamt drei Oscars, einen Golden Globe und einen Grammy.
Der Film wurde vom „American Film Institute“ in der Liste der 100 besten Filme aller Zeiten im Jahr 1998 auf Platz 48 gewählt, in der Liste der 100 besten Thriller aller Zeiten befindet sich der Film auf dem zweiten Platz, die Filmmusik nimmt den sechsten Platz in der Liste der 25 besten Filmmusiken aller Zeiten ein.