„Sobald ich ins Borstal kam, machten sie mich zum Langstreckenläufer (…), denn Laufen ist bei uns zu Hause immer großgeschrieben worden, besonders das Weglaufen vor der Polizei.“
„Die Einsamkeit eines Langstreckenläufers“ ist ein britischer Film aus dem Jahr 1962, der auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Alan Sillitoe basiert.
„Ein wegen Diebstahls in eine Erziehungsanstalt gesteckter Junge soll das Heim als Langstreckenläufer repräsentieren. Als sicherer Sieger gibt er kurz vor dem Ziel auf – aus Protest gegen den Anpassungsdruck einer Gesellschaft , deren bigotte Moralprinzipien er durchschaut hat. Ein herausragendes Werk des britischen „free cinema“. Präzise Milieustudien, in denen die gesellschaftlichen Ursachen der Kriminalität verdeutlicht werden, verbinden sich mit dem rebellischen Gestus der englischen Nachkriegsjugend.“ Lexikon des internationalen Films
Das „Filmsucht.org“-Portal schreibt: „Der Film verdeutlicht, dass bedingungsloser Konformismus das Leben einfacher, aber auch falscher macht. Tony Richardsons Plädoyer für Integrität und Individualismus kommt ohne Moralkeule aus und entwirft ein stimmungsvolles Porträt seiner Hauptfigur. Diese verkörpert Tom Courtenay in seinem Debüt fabelhaft, in den Folgejahren stieg er zum gefragten Charakterdarsteller auf.“
Das „British Film Institute“ wählte „Die Einsamkeit des Langstreckenläufers“ im Jahr 1999 auf Platz 61 der besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts. Das Magazin „Time-Out“ machte 2018 ebenfalls eine Umfrage nach dem besten britischen Film unter rund 150 Filmschaffenden und Kritiker_innen, bei der der Film auf Platz 36 landete.
(Textverantwortlicher: JU)