Bielefeld-Premiere
Die taffe Jonny ist unerschrocken, geradeheraus, knackt Schlösser mit links und scheint ganz gut für sich sorgen zu können. Ihrem alleinerziehenden Vater steckt sie Geld für die Miete zu. Die Beziehung der beiden ist brüchig und doch seltsam symbiotisch. Der überforderte Vater entscheidet sich, Jonny zu einer entfernten Tante zu schicken. Doch auch in der Obhut der strengen Hildie kommt der Teenager nicht zur Ruhe. Zu ihrem 18. Geburtstag bekommt Jonny einen Kuchen, gebacken nach magischem Familienrezept, der eine radikale Metamorphose auslöst. An ihrer neuen Schule verbreiten die ständigen Amok-Notfall-Übungen eine angespannte Atmosphäre und bald werden dort fünf Mädchen vermisst. Von ihrem Verschwinden auf unerklärliche Weise angezogen begibt sich Jonny auf Spurensuche, und eine blutgetränkte Coming-of-Age-Geschichte nimmt ihren Lauf.
Ich freue mich, dass wir mit dem aktuellen Film „Perpetrator“ endlich ein Werk der US-amerikanischen Filmemacherin Jennifer Reeder auch im Offkino präsentieren, das sich dadurch auszeichnet, einen düsteren, queer-feministischen Genre-Mix aus Body Horror, Gore und Mystery bereitzuhalten. Wie schon in früheren Werken von Reeder blickt sie dabei vor allem durch die Augen ihrer jungen Protagonistinnen, die der verdrehten Welt der Erwachsenen mit bissigem Humor und ungebrochenem Gerechtigkeitssinn Momente der Leichtigkeit und Solidarität abtrotzen.
(Textquelle: Berlinale.de)
Vor „Perpetrator“ können wir außerdem noch Reeders Indie-Kurzfilm „White Trash Girl: The Devil Inside“ (USA 1996, 8 Min., digital, OV) zeigen, der der erste Teil der Serie „Clit-o-matic: The Adventures of White Trash Girl!“ ist.
White Trash Girl kommt in unsere Welt und erlangt ihre Superkräfte, mit denen sie und ihre Bande die misogyne Männerwelt das Fürchten lehrt.
(Textverantwortlich: KE)