Kneipenbesitzer Zinos ist vom Pech verfolgt: erst zieht seine Freundin Nadine für einen neuen Job nach Shanghai, dann erleidet er einen Bandscheibenvorfall. Als er in seiner Not den exzentrischen Spitzenkoch Shayn engagiert, bleiben auf einmal auch noch die ohnehin schon wenigen Stammgäste aus. Und als wäre das nicht schon genug, taucht auch noch sein leicht krimineller Bruder Illias auf und bittet ihn um Hilfe. Während Zinos noch überlegt, wie er den Laden los wird, um Nadine nach China folgen zu können, locken Musik und die ausgefallene Speisekarte immer mehr Szenepublikum an. Das „Soul Kitchen“ rockt und boomt wie nie zuvor. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
„Ganz im Sinne des österreichischen Avantgardefilmers Peter Kubelka stellt »Soul Kitchen« das Kochen als kommunizierende Handlung in direkten Bezug zu anderen Künsten: Einem guten Jazzer oder einem Schauspieler gleich ist Shayn ein Meister der Improvisation; er experimentiert mit hergebrachten Formen, verabscheut Augenwischerei und zielt mit seiner Kunst auf die Magengrube ebenso wie aufs Herz – eine Haltung, die auch Fatih Akins Philosophie des Filmemachens beschreiben könnte: »Soul Kitchen« wirkt trotz mancher Überdrehtheit in keinem Moment aufgesetzt, und der stellenweise slapstickhafte Humor nie bemüht; Akin gibt keine seiner Figuren je der Lächerlichkeit preis und versteht es, selbst den verrücktesten Situationen eine emotionale Bodenhaftung zu geben, die seine Geschichte davor bewahrt, in einer reinen »Komödienwelt« zu spielen.“ Kai Mihm
„Soul Kitchen“ wurde beim Filmfest in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.