Mit Cowboyhut und rotem Cabriolet nimmt uns Talking Heads-Mastermind David Byrne mit auf seine Erkundung des fiktiven Städtchens Virgil, Texas, dessen 150-Jahre-Feier gerade mit einer großen „Celebration of Specialness“ begangen wird.
„True Stories“ ist ein schräg-optimistisches Episodenwerk, dessen Musik – inklusive hinreißender Gesangseinlagen der Darsteller_innen! – den Kultstatus des Films in späteren Jahren entscheidend befördern sollte. Wir begegnen Charakteren wie der sich an die Seite von Großen, Berühmten, und Außerirdischen fabulierenden „Lying Woman“ (Joy Harvey Allen); Louis Fyne (John Goodman), einem heiratswütigen Reinraumtechniker; oder den zur Hautevolee gehörenden Culvers (Spalding Gray als visionärer Unternehmer, Annie McEnroe als mädchenhaft-verhuschte Society Lady mit Betonfrisur), die – so wird behauptet – ausschließlich über Dritte miteinander kommunizieren.
All diese und mehr „wahre Geschichten“ hatte Regisseur Byrne der Boulevardpresse abgeschaut. Der Film mit seiner spielerischen Mischung aus Trivialität, Tiefsinn und Ethnografie wurde von Roger Ebert als „gewagter Versuch, eine bizarre amerikanische Landschaft zu entwerfen“ gedeutet: „There is hardly a moment in ‘True Stories’ that doesn’t seem everyday to anyone who has grown up in Middle America, and not a moment that doesn’t seem haunted with secrets, evasions, loneliness, depravity or hidden joy – sometimes all at once. This is almost like a science-fiction movie: Everyone on screen looks so normal and behaves so oddly, they could be pod people.„
True Stories