Velvet Goldmine
Velvet Goldmine Still

Ein Musikjournalist (Christian Bale) recherchiert das Leben des Glam-Rockstars Brian Slade (Rhys Meyers), der auf dem Höhepunkt seiner Karriere erschossen wurde. Auf seiner Recherche trifft er unter anderem Slades damaligen Lebensgefährten Curt Wild (Ewan McGregor), mit dem ihm auch eine eigene Geschichte verbindet.

Die Rückblenden sind fragmentiert und zusehends wie Musikvideos voller Märchen- und Surrealismus-Anleihen gespickt. Ein verbindendes Element sind die Referenzen an Oscar Wilde, der sich immer wieder darauf berief, Kunst nur um der Kunst willen zu schaffen und sich ganz der Ästhetik und dem Stil zu widmen. Vielleicht ist ja auch Brian Slade nur eine „Sphinx ohne Geheimnis“, wie in einer der Kurzgeschichten Wildes. Todd Haynes gehört seit seinem Spielfilmdebüt „Poison“ (1991) zu den prägenden Gestalten des New Queer Cinema. Mit „Velvet Goldmine“ begann in Haynes‘ Filmografie eine Phase sehr auf Zeitkolorit setzenden Werken mit starken visuellen Referenzen an die jeweilige Ära. Haynes setzte diese Phase unter anderem mit „Dem Himmel so fern“ (2002), „I’m Not There“ (2007) und „Carol“ (2015) fort, die zu seinen bekanntesten Werken zählen und sich mit Queerness in der jeweiligen Zeit beschäftigen.

Velvet Goldmine ist eine klassische Rise-and-Fall-Geschichte und keine Musikerbiographie. Die Parallelen zu und Spielereien mit realen Größen (David Bowie/Ziggy Stardust, Iggy Pop) die ‘stilecht’ nachgebildeten Plattencover, Schriftzüge oder die sprechenden Namen (Jack Fairy, Jerry Divine, etc.) sind ein Mehrwert des Films, aber nicht die Hauptsache. Vor allem ist Velvet Goldmine ein musikalischer Film, der seine Erzählung in fließend gefilmte Bewegungen bzw. in Songs auflöst.“ Der Standard

(Textverantwortlicher: JR)