Es ist der letzte Arbeitstag für den alten, wortkargen Streckengeher Waller (Rolf Illig, als junger Waller: Herbert Knaup): die Bahnstrecke im Allgäu, an der er zeitlebens seinen Dienst getan hat, soll stillgelegt werden. Mit jedem Schritt, den er macht, verschwimmen immer mehr Gegenwart und Erinnerung: Das Aufwachsen in den 1920er Jahren, das Kennenlernen seiner großen Liebe Angelika, die Geburt seiner Tochter Rosina, Familienstreitigkeiten. Mit dem Ende seiner Arbeit scheint auch Waller seine Lebensaufgabe zu verlieren und die Natur holt sich die Bahnstrecke zurück.
Für seinen ersten Spielfilm hat Christian Wagner es geschafft, Thomas Mauch für die Kameraführung zu gewinnen. Mauch ist einer der wohl bekanntesten Kameraleute des deutschen Films und bekannt für seine Zusammenarbeit mit Werner Herzog und Edgar Reitz. Mauch liefert traumhafte Bilder in zwei unterschiedlichen Stilen: einmal in Farbe (Gegenwart) und in schwarz-weiß (Vergangenheit). Wagner, der auch im Allgäu geboren ist, drehte den Film an mehreren Bahnstrecken, die wenige Jahre vor dem Dreh des Films stillgelegt wurden und deren Gleise kurz nach den Dreharbeiten zurückgebaut wurden.
Das Spielfilmdebüt von Christian Wagner erhielt mehrere Auszeichnungen: Eine lobende Erwähnung als bestes Regiedebüt bei den Filmfestspielen von Cannes, eine Nominierung für den Nachwuchspreis beim Europäischen Filmpreis und beim Deutschen Filmpreis die Auszeichnungen für die beste Kamera und als zweitbester Film. Darüber hinaus war Rolf Illig als bester Hauptdarsteller nominiert.
Der Regisseur wird als Gast bei der Vorstellung sein und im Anschluss noch über den Film erzählen können und für Fragen zur Verfügung stehen.
(Textverantwortlicher: JU)