Der Film der neuseeländischen Regisseurin Niki Caro erzählt die Geschichte von Paikea („Pai“), Enkelin des Maori-Häuptlings Koro, die sich in ihrem Anspruch auf die traditionell männlich besetzte Führungsrolle gegen ihren geliebten Großvater auflehnt. Andreas Busche, FAZ: „Drei Maori-Generationen finden sich in ‚Whale Rider‘ gefangen im ewigen Widerspruch von Tradition und Moderne, und wie … in Lee Tamahoris ‚Die letzte Kriegerin‘ [‚Once Were Warriors‘, 1994] sind es auch in diesem neuseeländischen Film die Frauen, die den Wandel vollziehen müssen. Nach dem Tod seines einzigen Enkels sieht Pais Großvater Koro die lange Linie von Maori-Führern, ausgehend vom sagenhaften Paikea, dem ‚Whale Rider‘, in seiner Enkeltochter enden – unfähig zu erkennen, dass das junge Mädchen dazu bestimmt ist, ihr Volk aus dem drohenden Identitätsverlust zu führen. In der Rolle der Pai strahlt Keisha Castle-Hughes eine stolze, unverwüstliche Gelassenheit aus, die nur in kurzen Momenten von der Trauer über die vehemente Zurückweisung überschattet wird. ‚Whale Rider‘ ist ein kleines Kino-Wunder, dessen Ende sich jeder rationalen Erklärung widersetzt. Ein Film, der getragen wird vom ruhigen Fluss der Bilder, in dem der Mythos ganz selbstverständlich die raue Wirklichkeit durchdringt„.
Ihr Filmdebüt brachte der zwölfjährigen Keisha Castle-Hughes eine Academy Award-Nominierung ein; einem heutigen Publikum ist sie vielleicht auch bekannt als Obara Sand in „Game of Thrones“. „Whale Rider“ wurde auf mehreren Festivals ausgezeichnet, u.a. Sundance, Toronto, Rotterdam. Den Soundtrack steuerte niemand Geringeres als Lisa Gerrard bei, australische Musikerin, Filmmusikkomponistin und die weibliche Hälfte des Post-Punk/Ethno Gothic-Duos „Dead Can Dance“.
„Whale Rider“ ist auch für junge Zuschauer_innen geeignet.